Projekt

MuMaSens

Mündigkeit statt Manipulation: Wie Sensibilisierung gegen Fake News bei Jugendlichen und jungen Erwachsenen gelingt

In einer Gesellschaft mit ständig wachsenden Informationsquellen, Medienformaten und Datenmengen wird der bewusste, kritische Umgang mit Informationen immer wichtiger. Das Forschungsprojekt MuMaSens entwickelt innovative und adaptive Interaktionsformate, um Jugendliche und junge Erwachsene wirkungsvoll gegen Desinformation zu sensibilisieren.

Während bestehende Ansätze zur Vermittlung von Medienkompetenz oft unpersönlich, statisch und wenig interaktiv sind, setzt MuMaSens auf einen grundlegend anderen Weg: Die Zielgruppe wird aktiv in die Gestaltung der Lernangebote eingebunden, wodurch Inhalte entstehen, die emotional, narrativ und lebensweltlich relevant sind.


Forschungsziel

Ziel des Projekts ist es, wissenschaftlich fundierte Formate zu entwickeln, die junge Menschen befähigen, Desinformation zu erkennen, kritisch zu hinterfragen und souverän mit digitalen Medien umzugehen. Die entwickelten Lernumgebungen sollen eine nachhaltige Sensibilisierung erreichen, die über klassische Unterrichts- und Workshopmethoden hinausgeht.


Methodischer Ansatz

Partizipative Entwicklung

Schülerinnen und Studierende sind nicht nur Zielgruppe, sondern aktive Mitgestalterinnen. Ihre Perspektiven, Bedürfnisse und Kommunikationsstile fließen kontinuierlich in die Entwicklung ein.

Adaptive Interaktionsformate

MuMaSens entwickelt flexible, technologiegestützte Formate, die sich an individuelle Lernbedürfnisse anpassen können. Dazu gehören:

  • Generative KI zur Erstellung personalisierter Inhalte
  • Virtual Reality (VR) für immersive Lernumgebungen
  • Virtuelle Assistenten zur interaktiven Wissensvermittlung
  • Narrative Szenarien, die lebensnahe Entscheidungssituationen simulieren

Diese adaptiven Formate reagieren auf Interaktionsmuster der Nutzer*innen und ermöglichen dadurch personalisierte Lernerfahrungen.

OER – Offene Bildungsressourcen

Alle entwickelten Materialien werden als Open Educational Resources (OER) veröffentlicht. Schulen, Hochschulen und Bildungseinrichtungen können sie frei nutzen, anpassen und weiterentwickeln.

Evaluation in der Region

Die Formate werden in enger Zusammenarbeit mit Schulen und Bildungseinrichtungen in Baden-Württemberg getestet und evaluiert. Die Ergebnisse fließen in iterative Verbesserungen ein.


Wissenschaftlicher Hintergrund

Die Forschung an der Hochschule Offenburg und der Hochschule Karlsruhe beschäftigt sich seit vielen Jahren mit Themen der Medienpädagogik, Mediendidaktik, Medieninformatik, Usability und interaktiven Medien. MuMaSens baut auf diesen Forschungsschwerpunkten auf und erweitert sie um innovative KI- und VR-Technologien.


Projektdaten

KategorieInformation
ProjekttitelMündigkeit statt Manipulation: Wie Sensibilisierung gegen Fake News bei Jugendlichen und jungen Erwachsenen gelingt (MuMaSens)
KurznameMuMaSens
Jahr der Einwerbung2025
Laufzeit01.09.2025 – 31.08.2028
Projektleitung (HSO)Prof. Dr. Daniel Görlich
Projektleitung (HKA)Prof. Dr. Matthias Wölfel
Fakultät / Institut (HKA)Institut IIIX – Institut für intelligente Interaktion und immersive Erfahrung
Wissenschaftliche MitarbeitNiklas Oesterle, Benjamin Schnitzer
FörderungGefördert durch das Ministerium für Wissenschaft, Forschung und Kunst Baden-Württemberg (MWK)
KooperationspartnerHochschule Offenburg, Hochschule Karlsruhe (HKA)

Bedeutung des Projekts

MuMaSens schließt eine zentrale Forschungslücke: Die meisten bestehenden Sensibilisierungsangebote gegen Fake News sind nicht mit der Zielgruppe entwickelt worden, wodurch persönliche Relevanz und nachhaltige Wirkung häufig ausbleiben. Durch die Kombination aus partizipativer Forschung, moderner Technologie und offenen Bildungsformaten entstehen Lernumgebungen, die junge Menschen dort abholen, wo sie stehen.

Das Projekt trägt damit zur Förderung digitaler Mündigkeit bei – einer Kernkompetenz in einer zunehmend komplexen Medienwelt.